Samstag, 15. November 2014

Suche nach Freiwilligen

Da ich ja in der Administrationsarbeit nach neuen Freiwilligen suchen soll, dachte ich mir, dass ich Plakate für die verschiedenen Möglichkeiten hier erstellen könnte. Hier könnt ihr meine Ergebnisse downloaden und auch gerne überall in Deutschland verteilen!

Plakate zum Downloaden

Erster Opernabend in Jodhpur

Letztes Wochenende gab die Opernsängerin Ekaterina Potego aus Österreich zwei Konzerte in Jodhpur. Wir hatten eine wunderschöne Abendveranstaltung im Fort, die sogar der Maharadscha besuchte und eine andere in einem Festsaal für alle Frauen des Trustes. Alle waren begeistert von der Show und wir lernten in zwei Tagen die zwei wichtigsten Personen Jodhpurs kennen: den Maharadscha und den Collector/ Bürgermeister von Jodhpur!
Außerdem wurde Lydia kurzerhand als ein zweiter Act im Programm eingespannt und spielte zwei sehr schöne Lieder auf dem Klavier.

(Übrigens war dies die erste Oper, die je im Fort stattgefunden hat)


Hier ein paar Impressionen von der Abendveranstaltung:





Der Maharadscha von Jodhpur, seine Frau, die Opernsängerin und unser Chef Govind

Montag, 10. November 2014

3 Städte, 2 Festivals und 1 Woche Ferien

In den letzten Wochen ist viel passiert - so viel, dass ich nicht einmal Zeit hatte meinen Blog oder Tagebuch zu schreiben.

Starten wir doch am Freitag den 17. Oktober 2014.
Die Mädchen hatten ihren ersten Ferientag und waren fleißig damit beschäftigt ihre Diwali-Hausaufgaben zu machen. Ab Dienstag sollten auch wir Freiwillige die Woche Ferien haben und dafür über das Wochenende und am Montag arbeiten. Die Mädchen sollten ihre ganzen Ferien über in Jodhpur bleiben. Sie hatten keine Erlaubnis vom Trust - das klingt hart, hat aber einige Gründe: die Fahrt müsste vom Trust bezahlt werden, viele Kinder würden Läuse mitbringen und sie würden sich in der kurzen Zeit wieder schlechte Manieren aneignen. Die Entscheidung stand fest und die Mädchen waren sehr traurig darüber. So entschieden sich Katrin, Jeremy und ich mit Renate und Fanny den Großteil der Ferien da zu bleiben.
Die anderen erstellen einige Workshops über die Erde, Kontinente, Transportmittel und Festivals in Europa, welche dann jeden Morgen gehalten wurden und allen gefielen. Nachmittags wurde erst das Lesen trainiert um dann noch eine Stunde in den Park zu gehen und zu spielen. (Ich lerne gerade wieder das Seilspringen)

Am 23. Oktober war dann der große Tag - Diwali.
Diwali ist das wichtigste Fest der Hindus, das Lichterfest. (Hindi, दीवाली, dīvālī „Anordnung von Lichtern“) Gleichzeitig ist es das Neujahr im Hinduismus. Wie es abläuft werde ich an meinen Erfahrungen zeigen.
Wir kamen am Morgen und machten erst eine kleine Bastelstunde, bei der schicke 3D-Sterne entstanden, auch wenn es bei einigen nicht so geklappt hat. Danach wurden wir geschmückt und zwar mit Henna an Händen und Füßen, bis dann der Van kam und es zum Mittagessen nach Hause ging.

Eine kurze Episode dazwischen:
Wir waren extra für Diwali am Wochenende noch einen Sari kaufen gegangen. Man bekommt dabei nur ein 7 Meter langen Stoff mit dem gewünschten Muster oder der schönsten Bestickung. Ca. 5 Meter davon werden als Rock und (ich bezeichne es jetzt mal als) Scherpe genutzt. Aus dem Rest des Stoffes entsteht dann die Bluse. Nachdem wir uns einen Sari, sowie einen passenden Unterrock geleistet hatten, ging es auf zu einem Schneider. Am Markt um den Clocktower wurden wir schnell fündig und der Mann versicherte uns, die Blusen bis Montag anzufertigen. Die Maße nahm er gewissenhaft und schrieb sich die Farben unserer Saris auf.
Am Montag wurden alle Blusen von Katrin und Katha abgeholt, die indische 5 Minuten warten durften - 40 Minuten. Ganz aufgeregt, probierten wir sie an und stellten fest das nichts passte. Zwei Tage bis Diwali und keine ordentliche Bluse. Ich hatte da noch ein bisschen mehr Glück als Katrin, denn meine war "nur" viel zu groß, ihre dagegen viel zu klein. Hilfesuchend gingen wir zu Mukta, die nach wenigen Minuten mit einer Frau telefonierte zu der wir dann noch am selben Abend fuhren.
Schlussendlich wurden unsere Blusen am Diwalinachmittag abgeholt. Meine wurde nur geändert und saß nun um einiges besser. Katrins Bluse ist komplett neu gemacht und echt schick. Wir waren echt froh darüber.


Nachdem wir nun also komplette Saris hatten, machten wir uns, noch in normale Sachen gekleidet, am späten Nachmittag auf ins Boardinghome. Begrüßt wurden wir von einer Blume aus buntem Pulver und kamen noch rechtzeitig um den Großteil der Vorbereitungen mitzubekommen. Wir sahen wie religiöse Zeichen und Bilder mit violetter Farbe auf den Steinboden gemalt wurden und sich später Lakshmis Fußstapfen durch das ganze Haus zogen. Zum Schluss wurden bestimmt einhundert Öllämpchen angezündet und innerhalb sowie außerhalb des Hauses verteilt. Es war eine wunderschöne Atmosphäre.
Die Mädchen halfen uns mit unseren Saris und wir alle wurden von Prija perfekt zurecht gemacht. Ich glaube, dass ich das nie alleine machen kann. Es ist schon ziemlich schwer.
Danach waren auch die Männer des Hauses da. Das Haus gehört Virendras Familie, dem Mann von Nirmala und besten Freund von Govind. Nirmala ist die Hausmutter, die über die Mädels wacht, Vertrauensperson aber auch Lehrerin ist. Von ihnen waren wir in die Familie eingeladen und durften bei den Gebeten dabei sein.
Es musste erst allen wichtigen Göttern, die um den kleinen Schrein im Schlafzimmer herum hingen, etwas von den Süßigkeiten angeboten und abgegeben werden, bevor man es selbst essen durfte. Danach wurden Familiengebete gesprochen und jeder bekam eine Wunderkerze (die Wunderkerzen hier sind so stark, dass ihre Funken gleich richtige Löcher in einen kleinen Teppich gebrannt haben) Danach durften auch noch die älteren Mädchen für ein kurzes Gebet ins Schlafzimmer bis es raus in die hell erleuchtete Nacht ging.
Jeder Hindu hatte sein Haus mit den Diwali-Öllampen (genannt Diya) geschmückt und die Meisten starteten nun mit dem Feuerwerk. Wir Deutschen hielten uns zurück, da wir Angst hatten uns mit den Böllern selbst in Brand zu setzen. Raketen werden zu Deutschland vergleichsweise wenig gezündet. Es kommt mehr Böller und Bodenfeuerwerk zum Einsatz.
Für Alfisha und Noshin war es das erste Diwali, da Moslems das normalerweise nicht feiern. Alle genossen es sehr und hatten Spaß beim starten der verschiedenen Feuerwerkskörper, obwohl wir es eher als sehr gefährlich ansahen.
Nach bestimmt einer Stunde Feuerwerk bekamen wir als Gäste zuerst etwas vom Festmahl. Nach uns aßen die Männer und zum Schluss die Frauen.
Am Ende des Abends machten wir noch ein kleines Fotoshooting, bei dem wir viel Spaß hatten, bis es dann nach Hause ging.
Es war ein echt schöner Abend!

Diya

Prija beim Zeichnen der Religiösen Zeichen


Die Mädels posen nur für das Bild. Eigentlich hat das auch Prija gemacht. Einfach wunderschön!



Das Bild von Katrin gefällt mir sehr.





FOTOSHOOTING!






Am Wochenende hatten Katrin und ich viel Spaß bei einem Trip nach Jaisalmer. Die Stadt ist die letzte vor dem Sperrgebiet zu Pakistan (200km von Pakistan entfernt) und liegt direkt in der Wüste Thar. Wir sahen das Fort, sowi die 7 Jaintempel. Alles auf sehr beengtem Raum im Gegensatz zu den Gebäuden die wir vorher schon gesehen hatten. Es war aber auch sehr interessant, wie man dann die detaillierte Pracht auf diese Fläche komprimieren konnte. Die alten Villen der früheren Kaufleute die auf der Gewürzstraße lebten, Havelis genannt, fanden wir nach langem suchen auch und bestaunten sie. Ansonsten sind wir viel im Bereich innerhalb der Fortmauern herum gestreift, sind viel glaufen und haben uns einfach umgesehen.
Hin und zurück sind wir mit dem Zug gefahren. Auf der Rückfahrt hatte unser Zug 6 Stunden Verspätung und hat dann auch noch 2 Stunden länger für die Strecke gebraucht. Auf dem Bahnhof zu schlafen war auch mal ganz interessant und wir konnten es zum Glück mit Humor nehmen.



Einer der vielen Götter der Jains im Tempel


Das Jaisalmer-Fort

Sonnenuntergang genießen


Nach einer Woche arbeiten haben wir das Wochenende darauf auch noch den governmental Bus ausgetestet, was eigentlich auch ganz in Ordnung war, aber vielleicht sind meine Anforderungen auch schon sehr weit unten angesetzt. Wir machten un auf einen lang geplanten Wochenendtrip nach Ajmer und Pushkar auf.
In Ajmer besichtigten wir nur die zwei Sehenswürdigkeiten. Einen Jaintempel, in dem eine Geschichte in Gold dargestellt war, sowie die Dargah Khwaja Sahib - eine Moschee, mit dem Dargah Sharif - einen der wichtigsten Heiligtümer für Moslems. Deshalb ist Ajmer auch die wichtigste Pilgerstadt für Molems. Sieben Pilgerreisen nach Ajmer werden gleich einer Hadsch nach Mekka gewertet. Deshalb war die Stadt auch sehr voll und man bewegt sich mehr in Menschenmassen fort als frei. Die Stadt an sich hat mir nicht gefallen, aber die Sehenswürdigkeiten fand ich irgendwie beeindruckend.
In der Mosche haben wir:
- die heilige Waschung von Füßen und Gesicht mit gemacht
- hätten an einer privaten Tour durch die Moschee teilnehmen können, hatten aber keine Zeit
- haben eine Rupie in die riesigen Sammelkessel geschnipst
- die Warteschlangen vor dem Heiligtum gesehen und wurden dann von zwei netten Polizisten durch unsere Hautfarbe an den Anfang gestellt und konnten es doch sehen

Der Jaintempel...

...und sein goldenes Inneres.

Es werden wirklich solche dicken Sachen verkauft. Wie kalt soll es denn werden?!

DIE Moschee


Am Abend ging es mit dem Bus nach Pushkar, wo wir es uns in unserem Garten auf dem Dach bequem machten.
Den nächsten Morgen machten wir uns auf, die Pushkar Camel Fair zu erleben - den größten Kamelmarkt Indiens, sowie ein gleichzeitiges Pilgerfest der Hindus, denn Pushkar ist wiederum eine wichtige Stadt für Hindus. Die Massen an Kamelen und Marwari-Pferden war überwältigend. Die Show rund um die ganze Sache vielleicht etwas tierunfreundlich.
Den heiligen See haben wir auch besucht und wurden natürlich gleich zu Gebeten gezwungen. Wir machten ihm klar, dass er kein Trinkgeld bekommen würde, was er am Anfang auch okay fand, danach aber aufdringlich wurde und uns mit schlechten Wünschen überhäufte.
Am nächsten Tag stiegen wir auf einen Tempelberg, um den Sonnenaufgang und die Stadt in einer schönen Atmosphäre zu erleben. Wir lernten auch zwei Deutsche kennen, mit denen wir dann einiges unternahmen.
Es war ein wunderschönes aber auch sehr anstrengedes Wochenende. Ich hoffe ihr könnt euch durch meine Bilder einen Eindruck über das Erlebte verschaffen.

   



Der Gewinner des Schmuckwettbewerbs

Blick vom Riesenrad über die Camel Fair


Tanzwettbewerb - sicher nicht sehr tierfreundlich


beim Abstieg vom Berg fotografiert.


Der heilige See in Pushkar