Montag, 27. April 2015

ein großes DANKESCHÖN!

Hiermit möchte ich mich bei allen fleißigen Spendern bedanken, die uns unseren Ausflug mit den Mädchen nach Mt. Abu ermöglichen! Das Spendenziel wurde heute erreicht. Wir hätten nicht gedacht das es so schnell geht und alle freuen sich riesig. Ich werde natürlich hier in meinem Blog über die Zeit in Mt. Abu berichten!

Liebste Grüße aus Jodhpur!

Sonntag, 26. April 2015

Überraschung im Boardinghome

   


 

Die Kuscheltiere sind fertig und das sind die Ergebnisse:





Hier seht ihr wie sehr sich die Mädels über den geplanten Ausflug freuen, obwohl sie auch etwas perplex waren und es zuerst wohl nicht verstanden haben. Ich hoffe man versteht und sieht etwas, war leider ziemlich dunkel...


Uns fehlen noch 70€ um den gesamten Betrag für den Ausflug zusammen zu haben. Jeder Euro zählt und ich würde mich freuen, wenn ihr uns finanziell unterstützen würdet. Vielen lieben Dank für eure Hilfe!

Samstag, 18. April 2015

eine zweite Rallye und wie man Kuscheltiere selber macht

Indien ist auch immer wieder für Überraschungen gut. Extra früh um 7 Uhr aufgestanden machten sich Lydia und ich am Dienstag auf den Weg ins Sportgelände nebenan zum Schwimmen. Doch an diesem Tag war die Tür geschlossen. Ein Sicherheitsmann sagte uns dann: "Today holiday for B. R. Ambedkar" 
Schade, dass wir so zeitig aufgestanden sind, da hätte man doch noch schön ausschlafen können. Am Eingang empfing uns dann Bunti, der unserer Geschichte lauschte und dann die nächste Überraschung zum Besten gab: er hätte am gestrigen Abend die Nachricht bekommen (wahrscheinlich von unserem Chef), dass er zwei Traktoren mit Anhänger für eine Rallye organisieren solle. Der Unterricht im Jodhpur und im Shakti Empowerment Center würde ausfallen, dafür würden die Frauen in die Stadt fahren. Davon wusstet ihr noch nichts???
Natürlich nicht, aber wenigstens haben wir es noch 2 Stunden vor Start erfahren. Eigentlich sollten nur Freiwillige die in den Centern unterrichten mitfahren, doch Divya (Lehrerin im Jodhpur EC) erlaubte mir mitzukommen.






Im Nachhinein habe ich mich dann noch etwas über diesen Tag schlau gemacht. Der 14.04. ist der Geburtstag von Bhimrao Ramji Ambedkar, der sogar beim indischen Google durch ein anderes logo gewürdigt wurde.
Er war der erste Justizminister des unabhängigen Indiens und obwohl er ein Unantastbarer war, hatte er es bis dorthin geschafft. Er war Jurist, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker. Er führt Kampagnen gegen die Diskriminierung von Frauen und Unantastbaren. Er wollte, dass sich alle Menschen die öffentlichen Trinkgelegenheiten teilen könnten und in die Hindu-Tempel eintritt hätten. Am 25. Dezember 1925 verbrannten tausende Menschen die hinduistische Schrift über das Kastenwesen unter der Führung von Ambedkar. Wegen seiner Abneigung gegen das Kastenwesen, dessen Probleme er als Dalit am eigenen Leib gespürt hatte, konvertierte er sogar zum Buddhismus.
Wenn ihr mehr über ihn erfahren wollt, schaut doch mal hier oder hier (engl.) nach.






Die Rallye war demnach von Dalits bestimmt, um an ihn und seine Taten zu erinnern, sowie für ihre Rechte zu kämpfen.


Im Boardinghome haben wir uns dagegen damit beschäftigt unsere eigenen Plüschtiere zu nähen und zu gestalten. Als erstes sollte jeder eine Form auf ein Stück Papier malen, die sein Kuscheltier am Ende haben sollte. Das stellte sich schon etwas komplizierter dar, da viele unserer Kids durch das indische Schulsystem kaum kreativ sind. Außerdem war es etwas kompliziert ihnen zu erklären, dass sie es größer malen müssten, als es am Ende dann sein würde. Danach wurde die Figur dann aus Stoff ausgeschnitten und per Hand zusammen genäht, wobei viele ein zu großes Loch zum stopfen ließen, was dann nach dem Stopfen schwierig zusammen zu nähen war. Zum Schluss wurde das Tierchen, Monster, Gewächs oder was auch immer dann noch mit Knöpfen, Perlen, Glöckchen, Haaren und anderen Dingen verziert. Es war mal wieder ziemlich anstrengend, solch einen Workshop mit 20 Kindern zu machen und wir sind auch noch nicht mit allen fertig - ich freue mich jedoch schon auf die Endergebnisse.








Sonntag, 12. April 2015

So dies und das und was so gerade passiert...

Immer mehr Zeit verstreicht und so langsam fange ich an, schon wieder an Zuhause zu denken - freue ich mich zum einen so viele liebe Leute wieder zu sehen (Mädels ich hab letztens erst wieder gelesen, dass ich euch immer in meinem Blog erwähnen soll. Das ist der Moment!), bin ich doch zum anderen auch sehr traurig darüber so viele nette Leute verlassen zu müssen!
Aber da muss ich durch und euch jetzt die letzten drei Monate (heute sind es genau drei Monate bis ich wieder da bin) noch fleißig mit Infos versorgen, was echt gar nicht so einfach ist.

Arbeit
Zur Zeit habe ich ein paar Projekte am Laufen und so in meiner Arbeitszeit genug zu tun.
Im Boardinghome können wir durch die finanzielle Unterstützung von Jugend hilft! einige coole Workshops gestalten und auch einige interessante Bücher für Lesenachmittage besorgen.
Wir hatten einen Papermaking-Workshop, einen Bastel-Workshop und eine Präsentation über die Staaten Indens, deren Hauptstädte, Sprachen, Vegetation und Tiere. Es war zwar wieder mal ziemlich anstrengend, hat aber trotzdem viel Spaß gemacht.

Sangeeta lässt ihr frisch geschöpftes Blatt Papier trocknen.


Wir basteln Boxen für Kleinkram...


...und süße Schmetterlinge.

Ich mache einen Workshop über Indien.

Priya zeigt mir ihr Heimatland auf dem neuen Globus.


Alle schreiben mehr oder weniger fleißig die Bundesstaten auf ihre Karten.


Fertig!

Von den neuen Büchern waren alle total begeistert! Einige lieben mehr die kurzen Geschichten, die sie in einem Rutsch durchlesen können, andere mögen mehr die längeren in denen viel mehr passiert. Lalita zum Beispiel hat schon die ersten zwei Bände von den Fünf Freunden gelesen und sitzt nun am ersten Buch von Harry Potter, was sie sehr fesselt. Ich sehe sie fast nur noch vor einem Buch sitzen und lesen. Eigentlich schön, aber ich hoffe das sie das lernen für ihre Prüfungen nicht vergisst. Darauf bereiten wir unsere Mädels nämlich gerade vor und lernen jeden Tag Texte, Antworten oder Vokabeln mit ihnen auswendig.
Auf jeden Fall muss ich jetzt bald wieder los um neue Bücher zu kaufen, da Lalita bald mit den interessanten durch ist und ich ihr ja neue Möglichkeiten geben möchte.
Mit den kleinen sind wir dagegen immer noch am lesen üben, wobei ich auf Alfisha auch sehr stolz bin, die in diesem Jahr schon super Fortschritte gemacht hat. Leider versteht sie noch nicht, was sie liest, da sie sich selbst noch nicht zuhört, aber das wird sicher noch werden!

Beide lesen bisschen im gleichen Buch.

Lesenachmittag, Juhu!

Leela hat den ersten Teil der 5 Freunde angefangen.

Lalita ist bald schon fertig mit dem ersten Teil von Harry Potter, natürlich in Hindi!




Außerdem planen wir schon seit einigen Wochen an einem Bildungsausflug mit unseren Mädchen nach Mt. Abu zum Abschluss ihres Schuljahres und haben jetzt gestartet für diese Sache Geld zu sammeln. Wie schon angekündigt werden dafür die Geburtstagsspenden meines Opas verwendet und ich würde mich freuen wenn ihr vielleicht mit einem kleinen Betrag weiterhelfen könntet. Auf der linken Seite findet ihr eine Schaltfläche, durch welche ihr direkt auf unser Projekt bei betterplace.org kommt und genaueres erfahren könnt. Da das ganze über den Verein Freunde für Sambhali e.V. geht, bekommt ihr auch eine Spendenquittung. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir den Trip durch eure Unterstützung auf die Beine stellen könnten! Vielen lieben Dank im voraus.


neue Freiwillige gestalten einen Spielenachmittag


Neues von Sambhali
Am 30. März 2015 gestaltete unsere Organisation eine Rallye zum Thema "save daughters, educate daughters" durch einen kleinen Teil Jodhpurs. Eröffnet wurde das Event durch kurze Reden wichtiger Persönlichkeiten aus dem sozialen Bereich der Stadt Jodhpur. Die Rallye führte uns vorbei am Gericht Jodhpurs, an dem uns sowohl männliche als auch weibliche Juristen in Empfang nahmen. Nachdem wir eine sehr stark befahrene Straße entlang gelaufen waren, stoppten wir an einer großen Kreuzung, um zum Abschluss weiße und rosa Ballons fliegen zu lassen. Die ganze Zeit über durften Katha und ich wieder die "Sambhali Press" sein und so habe ich mich sehr gefreut das Mukta mir den Saree gut festgesteckt hatte, dass ich damit auch super Rennen konnte. War anstrengend aber auch ziemlich witzig und ich hab den Paparazzi mal wieder richtig raus hängen lassen. (Fast 1000 Bilder, aber auch schon wieder 600 gelöscht)




Unsere Mitarbeiter warten auf ihren Einsatz.

Die Startflagge wird geschwungen.





Vor dem Gericht in Jodhpur



Einmal aus der Mitte nach hinten fotografiert.



so bin ich an diesem Tag herum gelaufen - Danke für das Foto Katha!


Seit einigen Wochen wird bei uns gebaut. Das Jodhpur Empowerment Center und das Guesthouse bekommen jeweils einen neuen Raum. Jedes Mal, wenn ich hoch zum Essen schlürfe, hat sich wieder etwas getan. Im Moment wird gerade ein Gebilde aus Holzstöcke und Metallplatten zusammen gesteckt, auf denen dann sicher die Decke aus Beton gegossen wird. Sieht alles ziemlich interessant aus.







No bad Touch
Das erste mal habe ich bei einem Workshop meiner Mitfreiwilligen Isabell zum Thema "No bad Touch" zugesehen und war echt begeistert. Den Kindern wird dabei ein Film mit einem berühmten Bollywoodschauspieler gezeigt, der mit Kindern über das Thema Misshandlungen spricht. Dabei stoppt sie den Film immer wieder und stellt Fragen zum Thema, die von Vimlesh dann zu Hindi übersetzt werden. Sie müssen lernen Nein zu sagen und zu schreien, wobei sie erst sehr zögerlich waren, was anscheinend in jeder Klasse der Fall ist, und Isabell dann ein gutes Vorbild sein muss (sie kann ziemlich laut schreien). Abgeschlossen wird das ganze von einem Puppenspiel mit verschiedenen Szenen, wo die Kinder das Mädchen durch ihren Schrei beschützen sollen. Eine tolle Präsentation, die auch allen Spaß macht und trotzdem viel vermittelt.



Die Bereiche des Körpers, die PRIVAT sind.



Es haben definitiv alle in diesem Workshop das schreien gelernt.


Wochenendtrips
Schon seit langer Zeit wollten wir das Dorf Osian besuchen und dessen uralte Tempel besichtigen. An einem Tag im März haben wir diesen Tagestrip dann auch endlich mal geschafft. Nach etwas über einer Stunde Busfahrt fanden wir uns in einem größeren, ruhigen Dorf ein, das uns mit seinen Tempeln und Häuschen sehr gefiel. Ein schöner Tag!










Für das verlängerte Wochenende vom 27.-29.03.2015 nahmen wir uns vor zu verreisen und waren letztendlich 8 Freiwillige aus Deutschland, UK und Kanada die nach Udaipur fuhren. Ich sah den Stadtpalast, machte eine Bootstour auf einem der Seen, sah ein Kulturprogramm an und war ansonsten nur entspannt etwas shoppen. Es war ein tolles Wochenende mit Freunden  in einer geschäftigen Stadt.

Im City Palace



Blick auf den See in der Nacht vom Restaurant...

...und am Tag vom Dach unseres Hotels.

Bootsfahrt


unser kulturelles Abendprogramm


etwas skurril






Sonstiges
Am Wochenende um den 21.03.2015 fand das Gangaur Festival statt. Den interessanteren Part der Zeremonie hatten wir natürlich schon verpasst, da uns der falsche Tag genannt wurde. Dafür konnten wir in der Nacht von Samstag zu Sonntag noch einen Festumzug durch die Stadt sehen, der für Katrin und mich ziemlich witzig war. Es gab richtige Festumzugswagen, die von Traktoren gezogen wurden, und auf ihnen standen als Götter verkleidete Männer und Kinder. Sie sahen toll aus, seht selbst!



Wir hatten Glück das wir mit dieser coolen Truppe posieren konnten. Der Mann links im Bild hat dann auch gleich noch ein Foto geschossen, was sonst.


Eine andere Neuigkeit ist, dass ich seit einer Woche zum Frühschwimmen im Sportpark nebenan gehe. Das heißt für mich 7 Uhr morgens aufstehen und von 7:30 bis 8:15 Uhr schwimmen. Schon gar nicht so leicht so zeitig aufzustehen, wenn man das ganze vorherige Jahr immer erst eineinhalb Stunden später aufgestanden ist. Das Becken hat 5 Bahnen und ist 25 Meter lang. Der Bademeister meinte, es wäre gar nicht so einfach ein solches Schwimmbecken in der Wüste sauber zu halten. Kann ich verstehen. Was außerdem noch etwas anders ist als in Deutschland: es gibt Frauen- und Männerschwimmzeiten, deshalb auch genau diese 45 Minuten und nicht später. Am Anfang waren da außer uns nur 6 andere Frauen, doch es werden mit jedem mal mehr und so gut wie keine von ihnen kann schwimmen. Das heißt alle anderen außer Katha, Lydia und mir im Becken sind Anfänger und lernen natürlich als erstes Kraulen anstatt Brustschwimmen. Dazu kommt noch, dass die nicht entlang der Bahnen schwimmen sondern quer über die Bahnen. Man kommt also morgens total verschlafen zum schwimmen, wird ständig voll gespritzt und muss auf alle anderen aufpassen, damit man nicht angeschwommen wird. Trotzdem ist es irgendwie ganz gut mal wieder was sportliches zu machen und mit den beiden zusammen macht es auch echt Spaß!