Montag, 15. September 2014

Home sweet home - mein Leben im Guesthouse

Viele haben sich (oder mich) sicher schon gefragt, wie denn mein Zuhause auf Zeit aussieht. Ich kann denen, die es schon auf Bildern im Internet gesehen haben, sagen: genauso wunderschön sieht es wirklich aus! Für alle anderen habe ich natürlich selbst Fotos geschossen und werde etwas dazu erzählen.

Wir wohnen in einem eher ruhigen Teil von Jodhpur. Das heißt, dass wir den Straßenlärm, die Gesänge der Muezzins, sowie einen Großteil der vielen Festivals nur gedämpft mitbekommen. Dafür haben wir direkt nebenan einen Sportplatz, wo die Kinder schon in der Frühe Rollschuh fahren und rumschreien. Einmal wurde auch früh um 7 die Parade einer Schule für den Unabhängigkeitstag geprobt, aber das war eine Ausnahme und mit alle anderen Geräuschen komme ich gut klar.


Steht man vor dem Haus, so gleicht es von der Große her einem englischen Reihenhaus. In Wirklichkeit ist es jedoch viel Größer und breitet sich nach dem Flur auch noch aus. Durch den hübsch dekorierten Eingang mit den vielen Sitzmöglichkeiten gelangt man direkt in den Innenhof. An diesem Übergang liegt mein Zimmer.





Ich schätze es ist ca. 12 m² groß. Katha ist meine "Zimmerpartnerin" und ich bin sehr froh, dass wir gut miteinander klar kommen. Im Zimmer stehen 2 Betten, 1 Nachttisch, 1 Stuhl und 1 Regal. Das Regal ist zum Glück ganz allein meins, denn Katha hat noch ein typisch indisches Wandregal für sich. Außerdem haben wir noch zwei Wäscheleinen gespannt, zum Lüften, Trocknen und einfach Verstauen unserer gesamten Klamotten. Das Bett mit dem Moskitonetz ist meins, aber die Mücken sind schon weniger geworden und hier ist auch keine Malariamücken-Region. Trotzdem sammeln sie sich immer an einigen Stellen, wo ich dann zerstochen werde.
Unser kleines eigenes Bad besitzt auch einige indische Besonderheiten. Die Dusche ist nicht extra abgegrenzt, sodern einfach in den Raum rein. Dafür besitzt dann aber auch der Raum ein geringes Gefälle, damit das Wasser auch zum Abfluss läuft. Trotzdem benutzen wir immer einen Abzieher, um den Boden schnell trocken zu bekommen. Die Dusche ist außerdem neu eingebaut, denn die Alte hat in alle Richtungen gespritzt - gefährlich wegen der Elektrik und schädlich für die Wand. Klo und Dusche sind aber schon gewisse Besonderheiten für Indien, jedoch nicht für ein Guesthouse. In einem normalen Haushalt wird man eher ein "Loch" als Klo und einen Abfluss mit einem großen und einem kleinen Eimer als Dusche finden. Da ist uns zum Glück ein gewisser Luxus geboten. Die Eimer haben wir aber auch, benutzen sie jedoch eher für die Handwäsche unserer indischen Klamotten. Im Großen und Ganzen ist unser Zimmer schlicht und einfach. Wir haben es schon mit Bildern und einer von Katha gemalten Indienkarte "verschönert". Uns gefällt es!


Im Haus gibt es dann noch eine Bücherecke, eine "Waschmaschine" (Wasser, dass sich erst in die eine und dann wieder in die andere Richtung dreht, usw. Dann muss man alles in die Schleuder packen erst noch Wasser zulaufen lassen und dann abdrehen damit es trocken wird. Alles mit kaltem Wasser - ich kann mir nicht vorstellen, dass es so sauber wird.) und einen Pavillon als Sitzecke. Im Office gibt es einen Computer mit Drucker, an dem das Internet immer gut funktioniert. Ein Schrein im Innenhof wird jeden Abend von der Großmutter benutzt und auch eine Zeichnung an der Wand bekommt immer ein Licht davor gestellt.


Es ist die Waffe von Gott Durga, im Bild von zwei anderen Göttern angebetet. Durga wird größtenteils von den Rajputen (die Kriegerkaste der Govind und Mukta angehören) verehrt und hat deshalb auch in diesem Haus einen Ehrenplatz. Im 1. Stock sind dann noch viele Zimmer, sowie das erste eröffnete Empowermentcenter untergebracht. Darüber befindet sich ein Teil Dachterasse mit Garten und Wäscheleinen, sowie ein 2. Stock. Dort sind noch wenige andere Zimmer und die Küche mit Tischen und Stühlen davor. Das Essen ist immer sehr lecker, bis auf wenige Dinge, die ich nicht mag, und die Küchenjungs sind auch super nett.
In diesem Bereich ist auch oft Chilli, der Haushund, zu finden. Wenn sie nicht gerade irgendwo schläft.


Vom obersten Dach kann man über die ganze Stadt schauen - ein wunderschöner Blick. Man sieht von dem Anfang dieser Stadt, dem Fort mit der Altstadt darum, bis zum Ende, der Palast des Maharadscha. Beide Sehenswürdigkeiten werden am Abend wunderschön beleuchtet, sodass ein Sonnenuntergang auf dem Dach manchmal wie im Märchen scheint.

Ihr seht, das ich mich hier richtig wohl fühle und auch schon gut eingelebt habe!
Liebe Grüße,
Lisa

PS: Ihr alle könnt mich gerne im Durag Niwas Guest House besuchen kommen!

2 Kommentare:

  1. Sieht gemütlich aus das Guest House, auch Euer Zimmer+Bad. Denkt man gar nicht, dass es so viele Räume gibt. Auch die vielen kleinen Details der indischen Kultur, die man auf den Fotos so entdeckt finde ich schön. Würde Dich gern besuchen Lisa aber wie lange fährt ein Bus /Auto ;( bis dahin ??
    Alles Liebe aus HOT
    Ilona + Dieter

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